NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt e.V.:
Baumfällungen im Prinzessinnengarten - Vertrauensbruch der Stadtverwaltung
Im Prinzessinnengarten des Saalfelder Schlossparks und am Schlosshang in die Saaleaue ließ die Stadtverwaltung Saalfeld Bäume und andere Gehölze fällen. Ziel ist die Umgestaltung des Schlossparks und die Schaffung von Sichtschneisen.
Der NABU forderte in seiner Stellungnahme vom 30. Januar 2022 die Stadt Saalfeld zur Erhaltung von Winterlinden, Hainbuchen und Spitzahörnern auf, die einer Wiederherstellung von Raumstrukturen weichen sollten. Außerdem waren schwerwiegende Eingriffe in den Schlosshang zu unterlassen.
„Unserer Stellungnahme wurde durch das Grünflächenamt keine Beachtung geschenkt und die Fällungen durchgeführt“, so Beate Djakow und Rainer Hämmerling vom NABU-Kreisvorstand.
„Zur Vorgeschichte: Aufgrund der Gesetzesverstöße bei den Gehölzfällungen im Saalfelder Dürerpark hatte der NABU das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) um fachaufsichtliche Prüfung gebeten. Das TLUBN empfahl eine Unterredung und wie zukünftig die Zusammenarbeit verbessert werden könne. Daraufhin fand am 15. November 2021 das vom Umweltamt des Landratsamtes geleitete Gespräch statt, in dessen Ergebnis ein verbessertes Zusammenwirken zwischen Stadt Saalfeld und NABU vereinbart wurde“, erklärt Djakow.
„Am Ende des Gespräches bat ich darum, dass sich die Stadt Saalfeld zur Schlossparkkonzeption mit Vertretern des NABU abstimmen möge. Die stellvertretende Bürgermeisterin Bettina Fiedler und der zuständige Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes Uwe Neumann sicherten dies zu. Die Zusagen der Stadt Saalfeld bestärkten mich in meiner Überzeugung, dass wir nun zu einem tragfähigen grundlegenden Konsens gelangen werden“, so Rainer Hämmerling.
„Ungeachtet dieser protokollarisch festgehaltenen Zusagen der Stadt Saalfeld schuf diese nach altgewohnten Schemata im Prinzessinnen-garten und am Schlosshang Tatsachen, fällte die Bäume und zog den Plan der Stadt durch. Die Abstimmung mit dem NABU erfolgte nicht! Wir sehen hierin einen eklatanten Vertrauensbruch! Ein gleichwertiger Dialog fand nicht statt“, resümiert der NABU-Kreisvorstand.