Pressemitteilung vom 09. Dezember 2012

NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt e.V.:



NABU: Nein zum Bau der Schweinezuchtfabrik Remda


"Der Bau von Massentierhaltungsanlagen in Thüringen boomt. Bei Remda soll eine Anlage entstehen, in der Muttersauen Ferkel produzieren, die dann zur Mast nach Tschechien transportiert werden. Große Mengen Gülle und damit einhergehender Gestank bleiben zurück. Das kann man den Bürgern, der Umwelt und den Schweinen nicht zumuten", heißt es in einer Pressemitteilung des NABU-Kreisverbandes Saalfeld-Rudolstadt.

Für die Anwohner kommt es durch Geruch und Lärm sowie zunehmende Tier- und Futtermitteltransporte zu weiteren großen Belastungen. Auswirkungen wird es nicht nur für die Bürger sondern auch für die Umwelt geben.
Scheinbar vergessen sind die gigantischen Umweltschäden durch die Schweineanlage Quaschwitz bei Neustadt an der Orla vor über 20 Jahren, erinnert der NABU.

Die von der geplanten Schweinefabrik zukünftig abgegebenen Stickstoffverbindungen erhöhen Waldschädigungen im Umkreis. Nicht nur am Wachtelberg und Kalmberg sind Schäden an Fichten, Kiefern und Bäumen anderer Arten zu erwarten. In der Waldbodenvegetation dominieren durch die erhöhten Nährstoffzufuhren zukünftig Brombeeren und Brennessel.
Die anfallende Gülle wird zu einem großen Teil auf den Äckern und Grünländern um Remda, Teichel und Ehrenstein ausgebracht. Gravierende Beeinträchtigungen von Böden und Grundwasser sind die Folge. Die Gülle aus Massentierhaltungsanlagen enthält Rückstände von Antibiotika, Impfstoffen und Hormonen sowie antibiotikaresistente Keime. Durch den extremen Gülleanfall sind die Pflanzen nicht mehr in der Lage, das gesamte Nitrat aufzunehmen. Die Überschüsse gelangen ins Grundwasser und führen dort zu einer Nitratbelastung.